ADVOCACY FÜR DIE BÄUME
Allgemeines Bewusstsein erhöhen, mehr darüber sprechen - Missstände aufdecken - Nachfragen - Handeln - und ein selbstverstärkender Prozess wird in Gang gesetzt.
Das ist gut, denn viel Zeit haben wir nicht mehr, um uns vor den Folgen des Klimawandels zu schützen. Der Klimanotstand wurde bereits in 28+ Ländern ausgesprochen. Das ist ein Beschluss von Parlamenten und Verwaltungen, dass der Wandel einer Krise entspricht und dass die bisher ergriffenen Massnahmen nicht ausreichen, um diese befriedigend zu begrenzen. Denn die globale Erwärmung schreitet voran. Dies hat u.a. auch mit unserem verheerenden Umgang mit Naturressourcen wie z.B. zu viele Fällungen oder gar Kahlschläge von Wäldern zu tun.
DAS IST KEINE WALDPFLEGE
Wald ist reine Luft. Wald ist Wasser. Wald ist frische Kühle. Wald ist Gesundheit. Das alles fehlt hier jetzt.
Der Wirtschaftswald sieht aus wie ein Holzacker. Waldböden werden dort auch durch irreversible Bodenverdichtung der schweren Maschine zerstört. Es ist bekannt, dass die Holzernte durch Kahlschlag heftige Umweltauswirkungen mit sich bringt, einschliesslich schwerwiegender Störungen der hydraulischen Eigenschaften des Bodens, die die Häufigkeit und das Ausmass des Oberflächenabflusses und der Bodenerosion verstärken. Reduzierte Wasserversickerung, fehlende Grundwasserneubildung. Der Wald der Zukunft wir noch schlechter versorgt. Ein Schaden für der Waldbesitzer.
Die Holzkooperation missachtet das Bundesgesetz über den Wald vom 4. Oktober 1991.
Verletzung des:
1 Kahlschläge und Formen der Holznutzung, die in ihren Auswirkungen Kahlschlägen nahe kommen, sind verboten.
Was heisst das? Kahlschlag meint das vollständige Entfernen von Waldbäumen, welches freilandähnliche Bedingungen schafft. Kahlschläge sind in der Schweiz verboten.
2 Für besondere waldbauliche Massnahmen können die Kantone Ausnahmen bewilligen. Was heisst das? Die Forstwirtschaft nutzt viele Schlupflöcher. Hier Borkenkäfer als Grund, aber dieser befällt nur trockengestresste, kranke Fichten. Er ist keine Gefahr für den Wald als solches, auch nicht für gesunde Fichten, denn sie haben aufgrund guter Harzung keine Probleme mit dem Schädling. Oder Scheinprojekte wie "Lichter Wald" als Fassade als Rechtfertigung zum Kahlschlag gesunder Buchen ist eine missbräuchliche Auslegung waldbaulicher Massnahmen und verletzt zudem auch Art. 28a26 sowie Art. 20.
Art. 19: Schutz vor Naturereignissen
Wo es der Schutz von Menschen oder erheblichen Sachwerten erfordert, sichern die Kantone die Lawinen-, Rutsch-, Erosions- und Steinschlaggebiete und sorgen für den forstlichen Bachverbau.
Art. 20 Bewirtschaftungsgrundsätze
1 Der Wald ist so zu bewirtschaften, dass er seine Funktionen dauernd und uneingeschränkt erfüllen kann (Nachhaltigkeit). Was heisst das? Hitzeinseln und Kahlschläge erfüllen diese Funktion nicht, sondern erhöhen die Gefahr für den Wald in Zeiten der globalen Erwärmung.
Art. 28a26 Vorkehrungen zum Klimawandel
Der Bund und die Kantone ergreifen Massnahmen, welche den Wald darin unterstützen, seine Funktionen auch unter veränderten Klimabedingungen nachhaltig erfüllen zu können.
FEHLEN STARKER BÄUME
Wir brauchen eine "Lobby" für starke Bäume. Als Folge der Waldbewirtschaftung haben wir ein Defizit an alten Bäumen. (WSL)
Küsnachter Tobel/Rumensee/Nutzwald: Wir versuchen via Petition, die Waldbesitzer und ihren organisatorischen Vertreter - die Holzkoorperation Küsnacht - dazu zu bringen, dass die starken Bäume stehen bleiben. Das Protokoll der Begehung mit der Forstbehörde kann per nachstehendem Link eingesehen werden.
Unser Urteil:
Eine gemeinsame Begehung mit verschiedenen Experten ergab, dass die Erklärung vom Förster und dem Naturschutzbeauftragten zum Teil unsachgemäss ist:
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Es ist unsinnig, eine Landschaft (Projekt: lichter Wald) wieder herzustellen, wie sie einmal vor 200 Jahren existiert hat, da sich die klimatischen Rahmenbedingungen inzwischen gewandelt haben. Früher erreichten die Temperaturen 25 Grad Celsius im Sommer, heute bis zu 38 Grad Celsius. Dies bedingt einen anderen Umgang mit der biologischen Vielfalt und der lokalen “Flora und Fauna”. Es macht wenig Sinn, etwas zwanghaft zurück zu entwickeln, was ohne menschliche Eingriffe (wie 2x Mähen zu müssen) gar nicht mehr wachsen würde. Der lichte Wald führt zu massiven Erosionen und Hangabbrüchen sowie vermehrten Hochwasserereignissen.
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Laut WSL wird das feucht-kühle Mikroklima für einen funktionsfähigen Wald gebraucht. Eine Auflichtung des Waldes zieht dieses Klima in Mitleidenschaft zum Schaden des Gesamtwaldes.
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Die Hangsicherung und Verhinderung von Erdrutschen ist mit Bäumen um ca. 20% besser als ohne. Die Holzkorporation verstärkt mit ihrer Fällaktion die Destabilisierung des Hanges. (Bilder).
In Hanglagen kommt es zu Erdrutschen und Bodenfliessen, wenn die Kombination von Gewichtszunahme durch Einsickern von Wasser (max. Wassersättigung durch starken Dauerregen) und Strömungsdruck und Fliessquerschnitt den mobilisierteren Schwerwiderstand des Bodenkörpers überschreitet. Die Aufweichung des Erdbereiches durch Aufschwämmung erzeugt diese Bodenschwere und Abrutschgefahr, das Gewicht der Bäume ist in diesem Zusammenhang irrelevant. Im Gegenteil, die Bäume reduzieren die Wassermenge im Boden (Evaporation/Wasserspeicherkapazität), sie verankern mit ihren herzförmigen Wurzeln den Erdbereich an Ort und Stelle. Das Gewicht der Bäume ist unbedeutend, weil die Kräfte, welche durch das Gewicht der Bäume erzeugt werden, massgeblich kleiner sind als die Kräfte, welche durch den Boden erzeugt werden. Beispiel: die treibende Kraft durch die Belastung eines alten Bestandes (5t/100m2) auf einem 30 Grad steilen Hangs beträgt ca. 400 N/m2, während die treibende Kraft von 1m tiefen Boden ca. 8000N/m2 beträgt. Selbst interzeptiertes Regenwasser, das am Stamm der Buche abfliesst und konzentriert lokal im Boden versickert, führt lediglich zu lokalen Sättigung. Auch dieser Effekt ist irrelevant für die Hangstabilität. Biologische Massnahmen inkl. grosse Bäume sind sehr wirksam zur Festigung von Steilhängen. Erst ab 40 Jahre alte Bäume ist das Wurzelwerk für ausreichende Hangstabilität ausgebildet, in den folgenden Jahrzehnten steigt der Effekt nur noch minimal an. (Fachstelle für forstliche Bautechnik für Bund, Kanton, FL). Mehr dazu bei unter --> Menu --> "Forstwirtschaft und Schäden"
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Die grossen Buchen verwirbeln den Wind starker Böen, was weitere Bruchschäden am Wald verhindert.
Fazit: Es gibt daher keine fachlichen Gründe, diese Bäume zu fällen. Zumal für die Fällaktion weitere ökologische Schäden im Bachbett für den Abtransport entstehen. Weitere Gründe und Erklärungen unter Forstschäden.
Protokoll Gegenüberstellung Forstwirtschaft - Waldkrone.
Eingeschriebener Brief an die Gemeinde Küsnacht und an die Holzkorporation Küsnacht
FEHLENDE WERTSCHÄTZUNG
Gedankenlose Handlungen einzelner Akteure
Wenn Kurzsichtigkeit oder Bequemlichkeit Schäden anrichten:
An der Dorfstrasse in Küsnacht Zentrum fehlt nun Schatten. Es ist bekannt, dass Hitzetage und Tropennächte zunehmen werden. Die Sonneneinstrahlung erwärmt hier direkt den Asphalt. Zudem fehlt die kühlende Wasserverdunstung des Baumes. Jetzt entstehen hier Hitze- oder Wärmeinseln. Diese Wärmeinseln reduzieren die Wohn- und Aufenthaltsqualität im Sommer. Nachbarn haben direkte Lebensqualitätseinbussen und blicken zudem auf das hässliche COOP Gebäude statt auf erfreuliches Grün. Im Rahmen von Gesundheitsschutz und Klimawandel ist das Fällen solcher Bäume eine Dummheit. Schneebruch eines Astes und alle Bäume verschwanden gleich. Die Anwohner sind unzufrieden. Bezahlt von unseren Steuergeldern - einfach weg, nicht ersetzt. Von vier grossen Bäumen fehlen jetzt drei. Eine Schande! (Danke an die Schüler fürs Aufmerksammachen mit der Kreuzaktion und dem Gedicht).
Trees exhale for us so that we can inhale them to stay alive.
Can we ever forget that? (M.Khan)
ADVOCACY
Klimaschutz heisst Waldschutz und der fängt Zuhause an.
Wir alle wissen, dass Bäume gut für das Klima sind. Sie sind unser Sauerstoffproduzent, Luftfilter, Wasserspeicher und Klimaschützer. Wieso sehen wir nicht genauer hin? Warum melden wir keine Missstände? Warum fragen wir nicht nach? Wovor haben wir Angst? Es ist doch unsere Zukunft und die unserer Kinder. Wir müssen uns bewegen. Bäume sind mehr als Holz. Sie sind unsere grüne Lunge. Sie heilen uns. Sie brauchen unseren Schutz!
"The true meaning of life is to plant trees, under whose shade you do not expect to sit."
(Nelson Henderson)
Danke für diese Aktion
Erste Corona-Lockdown-Woche, die Strassen waren leergefegt als 3 Bäume still und heimlich gefällt wurden. Schnell eine Hecke um den Stamm pflanzen, gerade so hoch, dass man den Stumpf kaum mehr sehen konnte. Doch einige aufmerksame Küsnachter bemerkten dies und meldeten uns die fehlenden Bäume. Danke Euch, dass ihr diesen Missstand sichtbar gemacht habt. Leider hielt das Gedicht-Kreuz nur 1 Tag, dann wurde es schnell beseitigt.