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Greenwashing und
Impactwashing

Greenwashing ist eine Strategie, mit der Akteure und Akteurinnen durch die gezielte Verbreitung von Desinformationen ein Image ökologischer Verantwortung faken. Das Problem ist, dass Firmen, die Greenwashing betreiben, nicht daran interessiert sind, wirklich Massnahmen für den Klimaschutz umzusetzen. Vielmehr liegt die Motivation darin, auch in diesem Bereich Geld von denen abzugreifen, die kein oder zu wenig Fachwissen haben: dem Konsument oder dem Steuerzahler. 

 

Was ist Impactwashing? Die Akteure behaupten, dass ihre Handlung die Biodiversität verbessert, 

ohne wissenschaftliche Evidenz. Eine neu dazwischen gesetzte Baumart gibt keine echte Biodiversität. Es geht um die Mannigfaltigkeit aller lebenden Pflanzen, Tiere und anderer Organismen sowie die komplexen Wechselwirkungen zwischen ihnen und ihrer Umwelt. Biodiversität produzieren intakte und gesunde Ökosysteme.

Regulatoren wacht auf!

Diese Verbesserung der forst- und landwirtschaftlichen Praxis muss per Gesetz und Regulationen verankert werden. Sonst öffnen wir ein weitere Pandorra-Türe zum Impactwasching und zur endgültigen Klimakatastrophe! (link)

Das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung warnte 2019, dass „der Klimawandel jetzt das Endspiel erreicht, bei dem die Menschheit wählen muss zwischen nie da gewesener Aktion oder zu akzeptieren, dass es zu spät ist und die Konsequenzen zu tragen.“ (link) Wie kann man überhaupt noch Konzepte akzeptieren, die Landzerstörung mit sich bringen und jegliche Behebung von Schäden einer Freiwilligkeit überlassen?

 

Neueste Klimadaten zeigen wie sich die Folgen dieser Klima-Entwicklung bereits auswirken: Wasser- und Nahrungsmittelknappheiten (link) beschleunigt sozio-politische Instabilitäten wie ein Katalysator und löst Konflikte aus. Milliarden von Menschen werden gleichzeitig davon betroffen sein. Es wird eine Welt werden, die komplett im Chaos versinkt, wenn wir jetzt nicht das ganze System sofort (ohne Übergangsfristen) und streng (ohne Schlupflöcher) regulieren. 

 

Die Zeit läuft uns davon, die Ökosysteme sind bereits beschädigt. Regierungen haben wegen des starken Lobbyismus kläglich versagt. Wir bewegen uns jetzt auf eine gefährliche Welt zu. Wir alle müssen aktiv werden.

 

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Der Klimawandel ist überall - in jeder Klimazone. Die Arktis erwärmt sich am schnellsten. Der auftauende Permafrost setzt zusätzlich Methangase frei, die sich in der Atmosphäre ansammeln (siehe "dragon holes").

Auf einen Grossteil der derzeitigen Holzverwendung kann man verzichten. Wir Menschen brauchen eine intakte Natur, die uns mit Wasser und Nahrung versorgt.

Aerial image of clearcut logging on Vancouver, Island, BC, Canada.jpg

Der Wald verschwindet wegen Agrar- und Holzwirtschaft. Die Agrarwirtschaft alleine ist für mehr als 37% der Weltemissionen (IPCC 2022 link) verantwortlich. Die Zahlen der Forstwirtschaft durch ihre immense Landnutzungsemissionen sind kaum erfasst.

 

Die Buchführungsregeln wurden von Holzfällern für Holzfäller geschrieben! 

 

Deshalb hört man von der Landwirtschaft als einer grossen Emissionsquelle, aber nicht von der Forstwirtschaft und Holzprodukten. Beispiel: Allein in North Carolina wurden 80,000 ha Wald gefällt für Pelletslieferungen an die UK, die 66 Mio Tonnen Treibhausgase pro Jahr freisetzten. (link) 

 

Man kann einer Industriegruppe, die wie ein Krebsgeschwür wächst, nie eine freiwilligen Verantwortung überlassen. Die Gestaltung und Überwachung der eigenen Gesetze und Regeln kann man nicht ihnen selbst überlassen. 

 

Net-Zero Scam

Ständig werden neue "net-zero"-Konzepte (link)  von den Thinktanks der industriellen Verschmutzer entworfen:  

 

Dazu gehören "Voluntary Carbon Kredite", "Biodiversitätskredite", "Naturpluskredite", "Naturpositivkredite" 

 

Mit diesen Konzepten sind viele Probleme verbunden:

weiche Standards oder Selbstbewertung. Wenn etwas so unterschiedlich im Prozess ist, mit fragmentierten Flächen in Ländern im Süden, mit unterschiedlichen Legislaturen und entwickelten Rechtssystemen, mit Pflanzen, die kaum wissenschaftlich erfasst und auch schwer zu messen sind in ihrer Wechselwirkung mit der Umwelt, noch zuverlässig verglichen werden können, geschweige denn global überwacht und bestraft und dann auch noch mit mit der NDC doppelgezählt werden, darf lediglich als grün angehauchtes "greenwashing" oder "impact washing" einer neuen Finanzierung einer Wachstumsstrategie der Verschmutzer gesehen werden, und nie als echte Klimaschutzmassnahme. Wieso das ist, erklären wir nachfolgend.

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Klimapolitik und die NDC: Was ist die NDC? Wieso ist es für uns wichtig den Begriff zu kennen?

Reduce Carbon Dioxide Emissions to Limit Global Warming and Climate Change. Commitment to

NDC heisst ausgeschrieben die Nationally determined contributions (“NDCs”). NDCs sind das Herz des Pariser Klimavertrags. Die Schweiz hat sich wie 197 weitere Staaten diesem Vertrag zur Bekämpfung der globalen Erwärmung verpflichtet. Die NDC legt die langfristigen Landesziele zur Emissionsreduktion fest. Die Schweiz definiert dort, wie sie diese Ziele erreicht und welchen Beitrag sie dazu leistet. (link) Das ist eine Art Treibhausgasinventar einer umfassenden Emissionsstatistik der Länder nach den Vorgaben der UNO-Klimakonvention.

Merken: Alle Wälder sind in der NDC erfasst. 

Enteignung von Eigentum?

Als Enteignung bezeichnet man juristisch den Entzug des Eigentums an einer unbeweglichen oder beweglichen Sache durch den Staat im Rahmen der Gesetze und gegen eine Entschädigung. Wenn der Wald im Privatbesitz ist, stehen dem Waldbesitzer alle Rechte an ihrem Eigentum zu. Das Recht am Holz, wie auch das Recht an der Kohlenstoffsenkleistung ihres Waldes. 

 

Den Waldbesitzern ist dieses Recht der Wahl jedoch genommen worden, ohne dass diese eine marktgerechte Entschädigung dafür erhalten. Alle Wälder sind nämlich vom Staat bereits in der NDC verrechnet worden gegen die Emissionen ihrer Städte, der Unternehmen etc.

 

Dem Waldbesitzer ist die Selbstbestimmung enteignet worden, ob er statt zu holzen lieber seine Walddienstleistung durch Errichtung pflegefreier Wildnis verkauft. Dazu muss er seine Waldfläche aber aus der NDC ausgliedern, dann hätte er das Recht als Akteur am "Kohlenstoffmarkt"  teilzunehmen. So kann er einen alternativen Zahlungsstrom (ausserhalb der Forstwirtschaft) für sich entwickeln. Dann würden wieder mehr natürliche Wälder (Wildnis) entstehen.

 

Der Waldbesitzer kann einen aktiven Klimaschutzbeitrag leisten, in dem er seine Kohlenstoffsenke nicht verkauft. Aber selbst wenn er das Kompensationsgeschäft als Einnahmequelle im Gegenzug der Nichtholznutzung benötigt, bewirkt er indirekt dennoch einen Effekt auf die NDC. Denn seine ausgegliederte Waldfläche fehlt nun dort - die Landes-NDC verschlechtert sich. Je mehr Waldbesitzer diesen alternativen Weg wählen, desto mehr muss die Landesemission reduziert werden oder im Gegenzug die NDC-Waldfläche erhöht werden, um die Klimaziele nicht zu gefährden. Bei all dem vielen Feinstaub in der Schweiz wäre das wahrlich eine Wohltat für unsere Lungen und unsere allgemeine Gesundheit

 

Ganz nebenbei eine Anmerkung zur Emissionsminderung: Solarpanele gehören immer auf die Dächer der Häuser, an Fassaden oder als Fenster - nie in die Landschaften gestellt. Es hat genug Dachflächen. Falls sie doch in der Landschaft stehen, muss diese Landnutzungsemission ebenfalls mitverrechnet werden. 

 

Holzkooperationen werden sich für die Rechte der Waldbesitzer nicht einsetzen, da sie ein Holzgarant und Zulieferer der Holzwirtschaft sind. Aber Waldbesitzer können dort kündigen und austreten. Es lohnt sich, mit anderen gleichgesinnten Waldbesitzer zu sprechen und sich zusammen zu schliessen, um die Eigentumsrechte einzufordern. Waldkrone.org unterstützt Sie dabei.

Musicians parade
Schweizer NDC-Schönfärberei mit der Biomasse Wald:

Was sagt die LULUCF (Land Use, Land Use Change and Forestry Emission) Verordnung? Diese Regel beschreibt, dass der Forstsektor die Treibhausgas-Ströme der Biomasse ("GHG"* Freisetzung des Holzes plus fehlende Baumdienstleistung) und "BödenGHGfreisetzungen" durch ihr Management erfassen muss. In der Schweiz fehlt die Erfassung und Umsetzung der LULUCF in der NDC. (link) Damit hat die Forstwirtschaft weder Klimaziele festgelegt noch Reduktionsmassnahmen entwickelt. Wir haben auch keine Regulationen, die eine Emissionsreduktion einfordern. (*"GHG"=Greenhouse Gases=Teibhausgase)

 

Mit anderen Worten: den Landnutzungsemissionen, die durch das Töten und Verwenden von Bäumen entsteht, wird nirgends Rechnung getragen. Beispiele für weitere NDC Manipulationen:

1. Falschbewertung der Pellets-Verbrennung für die Energiegewinnung (link). Seit langem ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Holzverbrennung klimaschädigender ist als die Verbrennung von Erdöl. (link) 

2. Kahlschlagfläche zählt zur Waldfläche, obwohl kein Wald mehr da ist, der eine Klimadienstleistung noch erbringen könnte. 

3. "Wald-Definition" selbst wird u.a. definiert durch Alter, Bestandhöhe und die Kronenbedeckung der Bäume pro Flächeneinheit. Diese Kronenbedeckung ist je nach Kanton/LFI mittlerweile bei 15-20% angelangt. Im Vergleich: UNESCO Waldgebiet ist die Kronenbedeckung pro Flächeneinheit bei >40% (link) und Primärwäldern bei >50 bis geschlossenes Kronendach(link) Mit anderen Worten: Manipulationen überall. Sie fangen bei der Wald-Definitionen an und enden mit der NDC. 

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Bild: Alles gratis für die Forstwirtschaft? Waldbesitzer wehrt Euch! Irreversible Waldbodenzerstörung und Treibhausgasfreisetzung im Kanton ZH

An die Regulatoren: Wo sind die Reduktionsziele der Schweizer Forstwirtschaft?

Statt zu reduzieren, macht unsere Forstwirtschaft genau das Gegenteil: sie strebt eine maximale Leistungsausschöpfung an (siehe BAFU-Ziele). Statt Aufforstung und Walderweiterung wird die Waldfläche gleich behalten und noch mehr gefällt. Dies vor dem Hintergrund des Klimanotstandes? Die Forstwirtschaft bildet einen Bereich von BAFU, was nach aussen in der Namensgebung nicht mehr erkennbar ist.

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Reduktionsmassnahmen der Forstindustrie müssen sinkende Fällquoten enthalten  ( = blaue Fläche in Graphik). BAFU hat jedoch die Leistungsziele 2020 (link BAFU Ziele) auf ein Maximum hochgefahren ( = gelbe Fläche). Was läuft hier eigentlich? Quoten erhöhen, alles maximal ausschöpfen bis zur möglichen Grenze, um dann via Klimapaket bezahlt vom Steuerzahler wieder auf den alten Status quo herabzukommen? Das ist kein nachhaltiges, klimafreundliches Businessmodell. Wir wollen echte Reduktionsmassnahmen sehen, nicht ausgetrickst werden.

 

Biodiversitätsförderung (mehr Wildnis und Naturreservate) geht nur via Regulierung der Forstwirtschaft. Besonders im Flachland müssen diese umgesetzt und dringend kontrolliert werden. Im Moment laufen unter Biodiversität nur Scheinprojekte wie: "Lichte Wälder", "Klimafit machen" mit Kahlschlag. Eine Farce! Die kantonalen schwarzen Schafe machen was sie wollen. Keiner kann sie bremsen. Regulatoren wacht auf!

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Waldzerstörung im Kanton ZH

Schlechte Praxis der Forstwirtschaft - Schäden am Boden, GHG Freisetzung, Biodiversitätsverluste 

Exkurs "Wildwest": Voluntary Carbon Market - der Markt für freiwillige Treibhausgaskompensationen

Privatpersonen und Unternehmen können ihren eigenen Ausstoss an klimaschädlichen Gasen ausgleichen, indem sie CO2-Zertifikate aus Klimaschutzprojekten kaufen. Ein Konzept, das vor allem bei den Unternehmen sehr beliebt ist, die am meisten Ressourcen konsumieren und massiv den Planeten verschmutzen und zerstören.

Kompensationsgeschäfte sind für die Industrien attraktiver und billiger als das eigene klimaschädliche Verhalten zu ändern.

 

Es findet ein riesiger Betrug statt. Die Kohlenstoffsenken werden wegen der fehlenden NDC Ausgliederung doppelgezählt. Den meisten Projekten fehlt die Permanence und sie sind nicht "additional". Oft sind es Monokulturen, die wieder abgeholzt werden oder bereits bestehende Wälder. Dann ist es besser, nichts zu tun als das!

 

Wir brauchen echte Kohlenstoffsenken, Removal-Zertifikate und Regulationen und Besteuerung der Emissionen und Schäden. Die Treibhausgase müssen aus der Atmosphäre abgebaut werden. Keine Technologie kann die Natur mit ihren grandiosen vielseitigen Fähigkeiten so kostengünstig ersetzen. Sie kann viele gesellschaftliche Probleme gleichzeitig beheben.

Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um regulierend einzugreifen.

 

Immer mehr Grosskonzerne haben nun angefangen, im globalen Süden ihre Projekte aufzusetzen und bestehende Wälder (REDDs) einzukaufen. Dies führt zu vielen (gewaltsamen) Konflikten mit der lokalen Bevölkerung, die durch das Landgrabbing (link), durch Korruption und (link) übermächtige und zahlungskräftige Unternehmen (link) (link) ihrer Lebensgrundlage und Gestaltungsfreiheit beraubt wird. Es gibt andere Instrumentarien, die besser greifen: Gesetze und Regulationen, WTO-Sätze, Steuern, Zölle und Emissionssteuer auf Finanzströme. Die Finanzinstitutionen wollen die Scope 3 Emissionen ihrer Finanzprodukte (Fonds inkl. ESG-Funds/Kreditvergaben/ Anleihen/Sovreign debt) nicht angehen, denn sie finanzieren diese Unternehmen. Niemand beschneidet freiwillig sein florierendes Geschäft. Leider setzt der Klimawandel nun den Rahmen, nicht mehr die Wirtschaft. Wir brauchen Regulationen für die Unternehmen, um den bedrohlichen Klimawandel einzugrenzen.

Caucasian hand holding sign reading _Protect Indigenous Land_ at a protest in response to

Plantagen sind keine Ökosysteme mit Biodiversität

  • Sie vernichten Nährstoffe im Boden.

  • Sie bauen keine Humusschicht.

  • Sie fördern die Erosion des gesamten Bodens.

  • Sie benötigen schädliche Chemikalien gegen Parasiten/Pilzbefall.

  • Sie brauchen Dünger. Sie sind anfällig für Krankheiten und Schädlinge.

  • Sie verschmutzen und verbrauchen die Grundwasservorräte.

  • Sie beeinflussen und verändern das natürliche Ökosystem.

  • Sie benötigen zu viel Wasser zum Überleben.

  • Sie verwenden viel fossile Energie.

  • Sie sind nicht klimaresistent.

  • Sie haben keine Biodiversität.

  • Sie haben wenig Einfluss auf den Niederschlag.

reforestation in the Amazon region with the fast growing species Parica (Shizolobium amazo

Was ist nun ein gutes 

Aufforstungsprojekt?

Kein greenwashing ist, wenn folgende Punkte im Projekt erfüllt sind:
 

  • reales Projekt

  • zusätzliche neue Fläche (additional),

  • wissenschaftliche Evidenz

  • unabhängige Zertifizierung mit periodischer Überprüfung vor Ort (z.B. Goldstandard/Verra)

  • wissenschaftliche Evidenz als Basis

  • Permanence (=Wildnis) und 

  • die Fläche ist NDC ausgegliedert

Great view of the quiet lake and green forest on a sunny day. Location place Small Polissy
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